Ikigai - Das japanische Geheimnis eines glücklichen Lebens
4. März 2021
Der wunderbare Zugang des Ikigai, übersetzt bedeutet das “der Sinn des Lebens”, ist auch ein Aspekt in meiner Reinigungs- & Entlastungszeit, der eine wichtige Rolle spielt.
Ikigai ist das, was uns antreibt und beschwingt.
Wesentlich erscheint mir, dass jeder sein eigenes Ikigai findet und nicht vergleicht oder im sich Fordern einen Zugang zu finden, überfordert.
Jeder Einzelne sollte sich die Frage stellen:
Wofür lohnt es sich, jeden Morgen aufzustehen?
Um mich mir der Fragestellung auseinander zu setzen muss ich allerdings meine über Monate, bedingt durch mehrere Lockdowns, Winterzeit und ‘Schließenmüssen’ meiner Praxis, aufgebaute gemütliche Komfortzone verlassen. Dabei ist mir durchaus bewusst, dass nicht immer Annehmlichkeiten damit verbunden sind. Unsicherheiten, die mit Veränderung verbundenen Ängste oder Überforderung muss ich lernen auszuhalten. Die Komfortzone ist nun mal ein Ort oder eine Situation in der man sich wohlfühlt, eine vertraute Umgebung, in der ich mich routinemäßig verhalte, ohne mir neue Lösungen zu überlegen oder in die Veränderung zu gehen.
„Die Komfortzone ist ein Verhaltenszustand, in dem der Mensch in einer neutralen Gefühlsverfassung agiert und sich nach einer begrenzten Palette von Verhaltensmustern richtet, um auf einem stabilen, meist nicht mit dem Gefühl von Risiko verbundenen Leistungsniveau zu bleiben. “
Wenn wir also stets in der “bekannten Welt” bleiben, haben wir kaum die Möglichkeit, uns weiter zu entwickeln, und viele Menschen bezahlen teuer dafür, dass sie den Schoss des Komforts nie verlassen: mit Apathie, Lebensmüdigkeit, sogar mit Depressionen.
Instinktiv begehren wir aber gegen den Komfortzustand auf, da wir sonst gar nicht wachsen und lernen könnten. Kinder wagen sich immer wieder in unbekannte Bereiche, bis sie erwachsen sind.
Ich mache es mir also derzeit nicht allzu bequem und versuche kleine Schritte aus meiner Komfortzone zu machen. Ich lasse frischen Wind in meinen Alltag.
Ich wähle einen anderen Ablauf meiner Essenszeiten mit entlastenden Gerichten.
Ich verzichte auch wenn es mir schwer fällt auf mein geliebtes Glaserl Rum oder Wein am Ende eines Tages. Das “Nicht Cup’chen”, das klitzekleine…darf nicht sein.
Ich verwende mein 5-Elemente Gewürz für den Morgenkaffee (der einzige, den ich trinke) statt des winterlichen Schlagobersgupf’s.
Ich steige eine Station früher aus und gehe den restlichen Weg zu Fuß.
Ich lerne etwas Neues. Derzeit beschäftige ich mich mit Japanischen Traditionen und Ritualen. Sehr inspirierend!
Aus diesen kleinen Schritten entsteht dann der Weg in die große Mission. Der Mission “possible”.
Im Laufe des Lebens gibt es immer wieder Momente, in denen wir uns aus irrationalen Gründen nicht zutrauen, bestimmte Dinge zu verwirklichen, da uns allein bei dem Gedanken daran schwindelig wird oder bevor wir den ersten Schritt in die Veränderung wagen, ducken wir uns wieder unter den gewohnten Schirm des Alltags.
Walt Disney sagte einmal, dass “nichts mehr Spaß macht, als das Unmögliche zu tun”.
Daher mag es ein gutes Wochenziel sein, sozusagen als sportliche Übung mindestens eine Sache zu machen, zu der wir uns vollkommen unfähig fühlen.
Einmal nichts naschen für einen Tag.
Einen Entlastungstag pro Woche einbauen.
Statt 5 Kaffee nur 3 trinken.
Eine Strecke zu Fuß gehen statt Auto fahren oder Öffis benutzen.
Einen gewohnten Weg einmal anders gehen um festzustellen auch ans Ziel zu kommen.
Einen Abend mit einer Entspannungs- oder Atemübung beenden statt mit einem skandinavischen Krimi (ach, wie schwer mir das fällt).
Die Essgewohnheiten anders als gewohnt gestalten und sich für das Essen Zeit nehmen.
Beim Einkaufen einmal eine andere Route zwischen den Regalen wählen, als gewohnt, oder wirklich nur das einkaufen, was für Entlastungstage notwendig ist.
Es gibt so viele Möglichkeiten um das eigene Ikagai zu entdecken aber wie schon Donald Kendall zu sagen pflegte: “Nur im Wörterbuch kommt Erfolg vor Mühe.”
Tage, Monate oder Jahre können vergehen, ohne dass wir die Tretmühlen unserer täglichen Verpflichtungen verlassen. Eines Tages aber fragen wir uns, ob wir wirklich unser Leben leben oder ob wir bei dem Versuch, die Erwartungen anderer zu erfüllen, lediglich überleben.
Also, frohes Ikigai und schön nachsichtig sein mit sich selbst auf dem Weg zum Eigenen.