Entlastungstage oder einfach Aufräumen im Darm

2. März 2021

Zweiter Teil der Reihe “Entlastungstage zur Stärkung des Holz - Elements:

Das Loswerden angestauter Sensationen, die den Körper daran hindern fit und kraftvoll zu sein.

Bereits vor 20 Jahren hat mich das Thema Fasten beschäftigt und Dank der Möglichkeit damals im Kloster Pernegg 10 Tage lang zu fasten, bin ich auch zu Shiatsu gekommen. Alfred Müller, ein angesehener und mit seinem Zugang einzigartiger Shiatsu Lehrer und Praktiker hat mich damals behandelt und in Folge war es um mich geschehen und ich musste wissen, was hinter der fernöstlichen ganzheitlichen und so wohltuenden Behandlung steckt.

Kurz darauf begann ich mit meiner Shiatsu Ausbildung und mein Weg ist seitdem immer mit Blick auf das Wohlergehen gesäumt von Versuchen dem Körper Gutes zu erleben.

Mittlerweile bin ich in einer Softversion des Fastens angekommen, meiner persönlichen Art und Weise meinen Körper zu ordnen, zu plegen und zu entlasten und beginne nie vor den ersten Frühlingssonnenstrahlen den Körper zu ordnen, zu reinigen und zu entlasten. Wärme ist ebenso ein wesentlicher Aspekt wie der Schutz der Substanz in den kalten Wintermonaten, dem Element Wasser.
Im Winter wähle ich einen äußerst genussreichen Zugang zum Essen und wähle auch manchmal nicht so gesunde Lebensmittel, die aber meiner Seele gut tun. Dennoch achte ich seit Jahren auf meine Bezugsquellen und wähle nachhaltig und biologisch meine Zutaten.

Auch während meiner Entlastungstage greife ich ausschließlich nach glücklichem Gemüse und wähle sorgsam die Bausteine meiner Ernährung. Mittlerweile fülle ich Getreide in selbst mitgebrachte Gläser, vermeide jedes nur mögliche Verpackungsmaterial und am liebsten komme ich mit einem Korb buntgemischt und reich an losen Gemüse nach Hause. In meiner Rubrik “Rezepte und 5-Elemente Gaumenfreuden” sind meine Bezugsquellen aufgelistet und werden laufend ergänzt.

Nun habe ich begonnen auf bestimmte Lebensmittel zu verzichten oder sie zumindest einzuschränken. Umso älter ich werde, umso milder werde ich im Umgang mit meinen “Lastern” und gestehe mir auch Ausrutscher zu. Zucker, Weißmehl, sämtliche chemisch konservierten Keulen oder Junk Food sind mir ohnehin die meiste Zeit fremd, aber Süßigkeiten, Schokolade oder Kuchen finden leider immer wieder den Weg zu mir und daher versuche ich über eine Zeit von 4 - 6 Wochen auf diesen Bereich besonders Acht zu geben und zu reduzieren.

Vergangenes Wochenende ist mir ein guter Zugang gelungen und im Kochen meiner Fastenspeisen, im Experimentieren mit Gewürzen und Zupfen frischer Kräuter war eine große Freude und Motivation mit dabei. Mich begleitet beim Kochen meist Musik und beinah meditativ bin ich in die guten, aber reduzierten Zutaten eingetaucht. Reis ist für mich stets ein guter Begleiter in der Entlastungszeit. In allen verfügbaren Variationen eignet er sich für abwechslungsreiche Kost und hilft Feuchtigkeit und Schleim aus dem Körper zu bringen. Mit Zwiebeln, Knoblauch und Ingwer bin ich seit Beginn meiner wechselbedingten Symptomatiken wie Hitzewallungen und Verdauungsproblemen vorsichtig geworden, übe mich aber zunächst in Reduktion und nicht völliger Verzicht.

Um mein Magen-Feuer wieder in Schwung zu bringen, wähle ich ausschließlich warme Kost. Frühstück - Mittagessen - Abendessen. Mit dem Ansatz des Intervallfastens wähle ich lange Pausen zwischen den Mahlzeiten.

Als Einstimmung ein Rezept für Buddha’s Fastenspeise, die ich etwas abgewandelt koche und somit meine persönlichen Vorlieben versuche zu integrieren. Seid mutig beim Kochen und versucht die für euch schmackhaften Gemüse in den Speiseplan einzubauen. Ebenso verwendet Gewürze, die euch schmecken und gut tun. Wem Kreuzkümmel ein Graus ist, nun, der sollte ev. Fenchel in den Speiseplan einbauen oder normalen Kümmel. Kreuzkümmel hilft z.B. bei Hülsenfrüchten (Bohnen, Linsen etc.) vor Blähungen zu schützen und macht die Eintöpfe leicht verdaulich.
Oder verwendet frische Kräuter. Petersilie ist mein Lieblingsfrühlingskraut und hilft sowohl der Verdauung, als auch dem Stoffwechsel und ist unglaublich günstig im Blut-Aufbau.


Ich habe immer verschiedene Kräuter auf Vorrat bei mir, um überall und immer eine Prise über die Speisen zu streuen. Im Vor-Frühling sind Sprossen ideale Energie-Lieferanten. Der Kick Schwung über die Ernährung!

Traut euch und seid mutig!

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Buddhas Fastenspeise

Zutaten:

  • 200g Reis (z.B. BIO Basmati Reis oder schwarzer Reis)

  • 1 Paprika rot

  • 1 Zucchini

  • 1/2 Brokkoli

  • 3 Frühlingszwiebeln

  • 150 g Champignons

  • 2 Zehen Knoblauch

  • 10 g Morcheln getrocknet (oder BIO ShiTake Pilze)

  • 400 ml Gemüsebrühe kalt (beim soft-fasten kann auch Kokosmilch verwendet werden)

  • 10 ml Sojasauce

  • 20 g Tapiokastärke (Kuzu, Pfeilwurzelmehl o.ä.)

  • 200 g Tofu

  • Kokosöl oder Ghee, Salz, Pfeffer, Gewürze (Koriander, Kardamom, Kurkuma, Paprika…)

Anleitung:

Den Reis in Salzwasser garen.

Gemüse schälen, schneiden, vierteln, hacken und vorbereiten. Die Frühlingszwiebel schräg in grobe Scheiben schneiden, dabei grünen und weißen Anteil trennen. Trockenpilze etwas in gekochtem Wasser ziehen lassen.

Nun nach und nach das Gemüse - nach Garzeit - in einer großen Pfanne oder einem Wok anbraten. Beginnend mit Brokkoli, Paprika, Champignons, Zucchini, dem weißen Teil der Frühlingszwiebeln und zuletzt dem Knoblauch. Dabei sollte alles noch Biss haben und nicht weich werden.

Kuzu in kalter Gemüsebrühe auflösen und das Gemüse damit aufgießen. Pilze und den grünen Teil der Frühlingszwiebeln dazu geben und nur solange köcheln lassen, bis die Sauce gebunden ist. Mit Gewürzen abschmecken.

Den Tofu in einer Pfanne in etwas Kokosöl anbraten. Würzen. Alles liebevoll anrichten.

“Liebe, gute Gedanken, Freude und Wohlwollen für die Bekochten sollte bei der Zubereitung immer in der Zutatenliste stehen.”

Gabriella Erber