Metall Element - Die Zeit, es einfach sein zu lassen.

November, 2020

Im Herbst neigt sich das Jahr dem Ende entgegen. Die Tage werden kürzer, die Nächte länger. Die Zeit des absoluten Yin, der Winter, wird vorbereitet. Die Natur und wir stellen uns ein auf eine Zeit der Ruhe und Erholung, der häuslichen Aktivitäten und eine Dunkelheit. Während der Frühling Aufbruch und Entfaltung bedeutet, entspricht der Herbst Rückzug und Konzentration.

Metall entspricht dem Herbst, wenn die Blätter fallen und die Säfte sich in die Wurzeln zurück ziehen. Die geistigen Prozesse dieser Phase sind die Trauer, die Reflexion und die Wahrung von Distanz. Metallbetonte Menschen wirken kühl, verschlossen und schüchtern. Sie haben eine klare, weiße, fast durchscheinende Ausstrahlung. Wo die Erde alles harmonisieren und vermischen will, sucht das Metall die Abgrenzung. Eine gute Dosis davon ist für jeden ratsam, aber ein Zuviel zeigt eine Disharmonie in diesem Element.

Das Metall verlangt Klarheit und Ordnung. Die Aufgabe des Metalls ist es, alte Dinge endgültig gehen zu lassen, “einen Schnitt zu machen” und Grenzen zwischen uns und der Umwelt zu ziehen. Zum Metall gehören alle Körperoberflächen und Schleimhäute, eben alles, wo Dinge voneinander abgegrenzt werden beziehungsweise wo eine Grenze zwischen Innen und Außen besteht: die Haut, die Lunge, der Dickdarm.

Wie die Lunge so sind auch Haut und Dickdarm unsere Grenzflächen, die Berührungsfläche mit der Umwelt. Auch die Haut muss atmen, auch sie darf aber wie die Lunge nichts Schädigendes hineinlassen. Daher ist dort die für das Immunsystem entscheidende Abwehrenergie Wei Qi konzentriert.

Typische Ungleichgewichte in der Wandlungsphase Metall sind Allergien und Erkältungen. Hautprobleme, trockene Schleimhäute, Erschöpfung, Kraftlosigkeit, Verdauungskrankheiten, übermäßige Trauer, Bedrücktheit und extreme Zurückgezogenheit.

Was legt sich auf deine Brust und nimmt dir die Luft zum atmen?

Kannst du gesund loslassen oder hängst du in der Vergangenheit fest?

Wie gehst du um mit den Themen Tod und Sterben?

Tipps bei Atem- und Kraftlosigkeit der Lunge:

Die Lunge liebt Regelmäßigkeit und Rhythmus. Ordne also deinen Tagesablauf und dein Umfeld. Was ist dir wirklich wichtig?
Bewegung: Zur Stärkung der Lunge solltest du regelmäßig Bewegung machen, und zwar so, dass du dabei immer ein wenig aus der Puste kommst.
Zu viel Liegen schädigt die Lunge, in Maßen ist Erholung aber wichtig!

Ein gesunder Umgang mit den eigenen Grenzen sowie den Grenzen der Anderen kennzeichnet ein harmonisches Metall-Element, schenkt Freiheit, bietet ausreichend Luft zum Atmen und ermöglicht damit die geregelte Qi-Aufnahme.

Vielleicht helfen uns Fragen in dieser Zeit der Rückschau und im Reflektieren:

-          Wo spüre ich meine Inflexibilität oder meine Schwierigkeit loszulassen? Wie wirkt sich das auf meine Lebensbereiche einschränkend aus?

-          Was will ich wirklich?

-          Was bedeutet mir wirklich viel?

-          Wofür möchte ich meine Kraft einsetzen?

-          Was brauche ich wirklich um mich geborgen und genährt zu fühlen?

-          Was in meinem Leben hilft mir? Was blockiert mich?

Was stärkt dein Metall-Element:

-          Stress reduzieren

-          Singen

-          mit Tieren und Kindern spielen

-          Atem-Übungen

-          Yoga, Meridiandehnungen oder Qi-Gong

-          Sport ohne sich zu verausgaben

-          im Freien und in der Natur aufhalten

-          Waldspaziergänge

-          Räume in der Heizperiode befeuchten

-          Ordnung machen, sortieren, ausmisten

-          das Zuhause gemütlich gestalten

Ernährung im Herbst

Die Ernährung im Herbst sollte wärmend und nährend sein. Eintöpfe, Suppen und Kompotte eignen sich am allerbesten. Diese Speisen liefern die notwendige Flüssigkeit, um die Trockenheit des Metall-Elements auszugleichen. Die Lunge mag es gerne feucht und warm. Der Dickdarm ebenfalls.

  • Äpfel, Birnen, Datteln, Rosinen und Mandeln sind ebenso befeuchtende Lebensmittel.

  • Wurzelgemüse wie z.B. Rote Rüben, Sellerie, Kren, Kohlrüben, Karotten, Pastinaken sind perfekt geeignet und wärmende Gewürze wie Zimt, Nelke, Anis, Ingwer, Kardamom können in Maßen verwendet werden.

Achte immer darauf, was dein Körper dir sagt!

Bei Verstopfung und trockener Haut eher darauf verzichten. Gleiches gilt für Lauch, Zwiebel, Knoblauch und Fenchel. Ingwer ist perfekt, wenn du dich verkühlt hast. Bring deinen Körper zum Schwitzen. Denn der Ingwer treibt die Kälte aus der obersten Schicht heraus.

Derzeit belasten die aktuellen Ereignisse im Weltgeschehen und mit der Verbreitung der Corona-News, die vielen Nachrichten, Existenz-Ängste und Zukunftssorgen unser Gleichgewicht in den 5-Elementen und Wandlungsphasen. Unverarbeitete Emotionen wirken sehr stark auf unsere Organe und wenn wir uns nicht gegen die Verarbeitung der Emotion wehren, sie ablehnen oder ignorieren, also wirklich damit auseinandersetzen, helfen wir unserer ganzheitlichen Gesundheit.

Einmal mehr gilt: „Nimm dich selbst bei der Hand und hilf dir so gut es geht.“

-          Reduziere alles was dir schadet oder dich zusätzlich aufregt

-          Genieße abends einen Tee aus beruhigenden Kräutern (Melisse, Hopfen, Rose, Lavendel…)

-          Schreibe deine Gedanken „aus dir heraus“ wenn sie im Kreis fahren.

-          Lege alle Themen für die du aktuell keine freien Kapazitäten hast in eine Gedankenschublade.

“Die Dinge loszulassen bedeutet nicht sie loszuwerden. Es bedeutet, sie sein zu lassen.” Jack Kornfield

“Die Dinge loszulassen bedeutet nicht sie loszuwerden. Es bedeutet, sie sein zu lassen.” Jack Kornfield


Gabriella Erber